Stiftung kinder- und familienfreundliches Melsungen · Förderverein für ein zukunftsfähiges Melsungen e.V.

Sprachförderung

Städtischer Kindergarten Bachfeld

Sprachförderung für Kindergartenkinder

Der Spracherwerb der deutschen Sprache ist ein hochkomplexer Prozess, besonders, wenn die Muttersprache der Kinder eine andere ist. Grundsätzlich raten wir den Eltern mit dem Kind in der Muttersprache zu reden. So erwerben die Kinder erst einmal gute Grundkenntnisse und ein intuitives Regelverständnis in ihrer Muttersprache. Darauf baut der Kindergarten beim Erlernen von Deutsch als Zweitsprache auf.

Um Kindern den systematischen Erwerb der deutschen Sprache mit ihren Sprachregeln zu erleichtern, führen wir in kleinen Gruppen, nach Möglichkeit mindestens 4 mal in der Woche, das Sprachförderprogramm Konlab durch. Über Sprachspiele mit Bildkarten üben die Kinder z. B. Pluralbildung, das Einsetzen der Artikel und den Satzbau. 3 Erzieherinnen haben eine entsprechende Schulung erhalten. Das Sprachförderprogramm Konlab kann auch mit Kindern, deren Muttersprache Deutsch ist, durchgeführt werden. Grundsätzlich ist Sprachbildung während des Tagesablaufs, z. B. während der Spielzeit, im Gesprächskreis, in der Themenarbeit, beim Vorlesen, Musizieren und bei Exkursionen ein wichtiger Baustein in unserer Konzeption. Der Austausch und die Kommunikation mit den Eltern unterstützen die Sprachentwicklung der Kinder.

Evangelischer Kindergarten Lutherhaus

Willkommen – Bienvenue! Welcome! Hos geldiniz! Benvenuti! Serdecznie witam!

Sprachbildung – ergänzt und verbessert durch gezielte Sprachförderung

Hausbesuch bei Eltern

Mit Sprache erschließen Kinder sich die Welt, daher gehört integrierte Sprachbildung zu den Alltagsaufgaben im Evangelischen Kindergarten Lutherhaus. Freispiel, Gruppenzeiten und Intensivangebote bieten Mädchen und Jungen Übungsfelder, um sich in Sprache und Ausdruck zu entwickeln. Miteinander und voneinander lernen deutsche Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund. Zur Zeit sind es 23 Kinder aus 10 Nationen, die den Kindergarten besuchen. Nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern mit Migrationshintergrund können ein für sie spezifisches Angebot in diesem Bereich nutzen. Sprachbildung wird somit durch gezielte Sprachförderung ergänzt und verbessert, von der auch deutsche Kinder mit sprachlichen Defiziten profitieren. Die nötigen Ressourcen hierfür werden seit einigen Jahren maßgeblich durch finanzielle Unterstützung des Fördervereins für ein zukunftsfähiges Melsungen, sowie das Land Hessen ermöglicht. Auch die Evangelische Kirchengemeinde unterstreicht die Wichtigkeit der Sprachbildung und –förderung durch Investitionen in Erzieherstunden. Somit wird eine breite Palette von Angeboten ermöglicht. Sie reicht von Einzelbetreuung, Kleinstgruppenarbeit, Elterngesprächen, über Elterncafé, Hausbesuchen, Kochaktionen bis hin zu Nachmittagen der Begegnung. Beratung zum Bildungssystem, Begleitung zu Ausbildungsstellen und Kooperation mit Schulen und Vereinen ergänzen die Palette.

Gemeinsam leben und lernen lässt ein Stück Lebensqualität für alle Beteiligten entstehen. Wir schätzen die Vielfalt in unserer Einrichtung und bieten durch die Sprachförderung eine gute Plattform für einen Start in eine gemeinsame Zukunft in einer Gesellschaft, die mit ihren unterschiedlichen Kulturen auf Dialog und Verstehen in besonderer Weise angewiesen ist.

Marianne Rode – Evangelischer Kindergarten Lutherhaus

Kindergarten „Kasseler Straße“ und KiTa „Am Schloth“

Kinder schauen sich gemeinsam ein Bilderbuch an

Seit mehreren Jahren ist die Sprachentwicklung ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Dabei unterscheiden wir zwischen Sprachbildung und Sprachförderung.Sprachbildung ist die systematische Anbahnung und Gestaltung von vielen und vielfältigen Kommunikations- und Sprechanlässen im pädagogischen Alltag der Kindertageseinrichtung. Sie begleitet einen Prozess der Sprachaneignung, in allen Facetten, nach dem Entwicklungsstand des Kindes. Sprachbildung richtet sich an alle Kinder. Sie führt zu einer weitreichenden sprachlichen Kompetenz, die als Fähigkeit verstanden wird, sich in den unterschiedlichsten Situationen angemessen mitteilen zu können. Die durchgängige Sprachbildung richtet sich auf die sprachbewusste und sprachanregende Gestaltung des pädagogischen Alltags in der Kita. Beim Experimentieren im Sandkasten, beim Rollenspiel in der Gruppe oder bei der Bewältigung des Alltags. Täglich ergeben sich unzählige Möglichkeiten der Sprachbildung.

Unter Sprachförderung sind die pädagogischen Tätigkeiten der gezielten Anregung und Begleitung bei der Entwicklung einer speziellen sprachlichen Fähigkeit gemeint. Dies kann sich auf den individuellen Fall beziehen- etwa wenn beobachtet wird, dass das einzelne Kind Schwierigkeiten mit der Bildung bestimmter Laute hat. Es kann sich aber auch an Gruppen richten, die eine besondere Unterstützung benötigen, sich sprachlich weiter zu bilden. Die Sprachförderung ist eine intensive und vertiefte Unterstützung bei speziellem Bedarf eines Kindes. Sie bietet zusätzliche Lernangebote und unterstützt die Sprachentwicklung der Kinder, die aufgrund ihrer Lebenslage zusätzliche Angebote benötigen. Die Förderung des Erwerbs deutscher Sprachkenntnisse richtet sich nicht nur an die Kinder, die eine besondere Unterstützung für den Erwerb des Deutschen als Zweitsprache benötigen. Sie betrifft auch die Kinder mit Deutsch als Erstsprache, bei denen die Sprachentwicklung verzögert ist.

Uns ist es wichtig, dass alle Kinder, bei denen die Erzieherinnen Förderbedarf beobachten, an der Sprachförderung teilnehmen können, ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Immer mehr Kinder kommen mit erheblichen Sprachdefiziten in den Kindergarten. Damit diese Kinder besonders gefördert werden können, benötigen sie ein spezielles Förderprogramm, d. h. die Kinder sollen entsprechend ihren Fähigkeiten von den speziell ausgebildeten Erzieherinnen sprachlich gefördert werden. Die Förderung erfolgt ganzheitlich, d. h. mit allen Sinnen, mit dem ganzen Bewegungsdrang des Kindes, seiner Neugier, seiner Liebe zu Musik und Rhythmus. Die Förderung erfolgt in allen Lebensbereichen, wobei die Besonderheiten des einzelnen Kindes berücksichtigt werden müssen.

Sprachfördermaßnahmen setzten auf unterschiedliche Organisationsformen. Sie finden einzeln, in einer Kleingruppe oder auch mit allen Kindern einer Gruppe statt, in einer den Kindern vertrauten Umgebung.

Zielsetzung ist es, den Kindern ein positives Selbstbild zu vermitteln, dazu gehören Wertschätzung, belastbare Beziehung zwischen Kind und Fachkraft, Zuwendungsformen, die eine Lernbegeisterung entfachen. Es ist wichtig, dass Kinder oft zu Wort kommen, denn auch der Erwerb sprachlichen Wissens muss vom eigenen Handeln ausgehen. Alle Kinder sollen mit guten Sprachkompetenzen ausgestattet werden, um mit gleichen Chancen in der Schule zu starten, denn dies ist eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Schulverlauf.

Barbara Hossfeld