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Veröffentlicht am: 06.02.2018; HNA

Melsunger Kindergärten setzen auf Sprachförderung

Gemeinsam für die Sprachentwicklung: Die Erzieherinnen und Bildungspädagoginnen (von links) Anika Wagner, Andrea Taylor, Monika Sharlet, Dorothea Brode und Sandra Führ. Foto: Hanert

MELSUNGEN. Rhythmus, Bewegung und gezielte Ansprache: Melsungens Kindergärten sind in Sachen Sprachförderung ein gutes Vorbild. Das sagt Dorothea Brode. Sie ist die Leiterin des Instituts für Elementarbildung (ife) in Kassel und referiert mehrmals im Jahr in Kindergärten über Methoden zur Förderung der Sprachentwicklung.

In ihren Seminaren appelliert sie an eine enge Zusammenarbeit von allen Beteiligten, die zur Sprachförderung eines Kindes beitragen können. Dazu gehören Eltern, Erzieher, Logopäden und auch Lehrer, erklärt sie.

Seitdem Dorothea Borde in den Kindertagesstätten referiert, haben die Kindergärten in Melsungen ein Konzept entwickelt, das die Sprachentwicklung der Kinder fördern soll. Das Konzept ist wie folgt aufgebaut:

Gezielte Förderung

Die Erzieher versuchen, die Sprachbildung so gut wie möglich in den Alltag der Kinder zu integrieren. „Wir sind in den vergangenen Jahren sensibler geworden, was die Sprachförderung angeht“, sagt Anika Wagner. Deshalb setzen sie sich drei bis fünf Mal pro Woche mit den Kindern ausschließlich zugunsten der Sprachförderung zusammen zum Beispiel die Bildung des Plural spielerisch bei.“

Das funktioniere beispielsweise, indem die Kinder Silben einzelner Worte klatschen. Durch diese Methode lernen sie verschiedene Wortendungen kennen.

Sechs-Augen-Gespräch

Die Erzieher versuchen, früh den Kontakt mit den Eltern aufzunehmen, wenn sie merken, dass ein Kind Probleme bei der Sprachentwicklung hat. Die Früherkennung sei maßgeblich dafür, dass das Kind später in der Schule nicht mit einer Lese-Rechtschreibschwäche zu kämpfen hat, erklärt Anika Wagner.

Erzieher, Eltern und zukünftige Lehrer treffen sich regelmäßig, um eventuelle Probleme in der Sprachentwicklung zu besprechen, damit frühzeitig entgegengewirkt werden kann, erklärt Wagner.

Arbeit mit Logopäden

Die enge Zusammenarbeit mit Logopäden habe in vergangener Zeit enorm dazu beigetragen, dass Sprachstörungen bei Kindern früh erkannt und schnell behandelt werden konnten. Individuelle Förderung sei dort das Stichwort, erklärt Dorothea Brode.

Vernetzung der Kitas

Die Kindergärten im Kreisteil Melsungen stehen untereinander im Kontakt, wenn es um neue Lernprogramme zur Sprachförderung geht, erklärt Anika Wagner.

Dafür gibt es regelmäßige Treffen, bei denen sich die Erzieher über neue Methoden austauschen. Dazu sind auch Referentinen eingeladen, wie Dorothea Brode und Andrea Taylor.